Manila - Nicht nur -die Kinder vom Kinderheim-

Von Mirja Lotz / Straßenkinderarbeit HELP Philippinen. "Ich sitze in der Abschlussveranstaltung der Vorschule. Drei unserer Kinder haben erfolgreich die Vorschule abgeschlossen (wo man hier bereits Lesen und Schreiben lernt) und stehen nun glücklich auf der Bühne- sie haben es geschafft und werden nach den Ferien in die 1.Klasse kommen. 

Sie sind bereits 10,11 und 12 Jahre alt, aber haben sich über die letzten Monate tapfer geschlagen. Natürlich fallen sie neben ihren Klassenkameraden total auf, schon alleine weil sie 2 Köpfe größer sind. Und alle wissen, dass es „die Kinder vom Kinderheim“ sind, die nicht von Mama und Papa begleitet werden, sondern von den "Guardians". Das ist nicht immer einfach.

Wir sind stolz auf die drei. Es sind nicht einfach „Kinder vom Kinderheim“, es sind Gottes Kinder, Seine Geliebten, die ein Zuhause und eine Familie im Father´s House gefunden haben.

Man sieht ihnen nicht mehr an, dass sie noch vor nicht allzu langer Zeit im Dreck der Straße gelebt haben, wo sie schon so manches Schwere mitgemacht haben.

Das Mädchen auf dem Foto (11) hat vorher (bis vor einigen Monaten) auf einem Pappkarton gelebt und konnte nicht lesen und schreiben. Jetzt hat sie den Abschluss von der Vorschule geschafft und kann beides. Im Juni geht sie dann in die erste Klasse. Sie ist stolz wie Oskar!

Eine 12jährige ist auf der Straße groß geworden und es war immer ihr Wunsch, zur Schule gehen zu können. Endlich ist ihr Wunsch in Erfüllung gegangen und sie ist wohl eines der fleißigsten Kinder im Father´s House was die Schule betrifft. Sie setzt alles daran, die verlorenen Jahre aufzuholen und konnte nun sogar eine Vorschulklasse überspringen.

Der Vater ermordet, die Mutter psychisch krank, die Geschwister auf der Straße bzw. im Knast- und sie nimmt nun strahlend ihre Silbermedaille für besondere Leistungen entgegen und sieht in ihrem weißen Kleid aus wie eine kleine Prinzessin. Für mich war sie das hübscheste Mädchen auf der Abschlussveranstaltung! Auch die Direktorin ist stolz auf sie. Fast jedes Mal wenn ich sie treffe, lobt sie die 12Jährige in den höchsten Tönen. Das Mädchen ist sehr dankbar und überglücklich.

So ist Gott- Er macht aus dem Minus in unserem Leben ein Plus. Egal, ob andere in unserem Leben Fehler gemacht haben oder wir selber Dinge in den Sand gesetzt haben – bei Gott gibt es immer einen Neuanfang!

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